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Letzte Änderung / Last update: 2024-Jan-14

Vorhofflimmern

[WP Vorhofflimmern] ist eine Herzrhythmusstörung, die bis zu 2 % der Bevölkerung aufweist. Sie ist im täglichen Leben oft kaum merkbar, bei größeren Belastungen oder bei schwereren Formen werden die Leistungsfähigkeit und das Wohlbefinden erheblich eingeschränkt. Zusätzlich steigt das Risiko für weitere Herzschädigungen und für Schlaganfälle durch Blutgerinnsel, die sich damit vermehrt bilden können.

Zum Glück ist das Vorhofflimmern etwas ganz Anderes als das "Kammerflimmern", wo nicht nur der Vorhof, sondern der komplette Herzmuskel in unregelmäßige Bewegung gerät, was innerhalb Minuten zum Tod führen kann.

Als Ursache für ein Vorhofflimmern wird in der Regel festgestellt, dass elektrische Störimpulse von außen in das Herz eingespeist werden, die die interne Herzschlagsteuerung durcheinanderbringen. Und zwar geschieht das über die Lungenvenen, die das frisch sauerstoffbeladene Blut von der Lunge zum Herzen leiten. Es gibt vier solcher Lungenvenen, zwei auf jeder Seite, und sie führen auf der Rückseite des Herzens praktisch horizontal an den linken Herz-Vorhof. Es können alle vier Venen beteiligt sein, aber auch weniger. Durch diese Störimpule schlägt das Herz insgesamt ungeregelter, unruhig, es stolpert. Das verringert natürlich die Leistungsfähigkeit.
Wikipedia-Bild: Herz und Lungenvenen (zu "Ablation" s. u.), Wikipedia-Bild: Herz von hinten und Lungenvenen, die "pulmonary veins"

Wodurch diese Störimpulse in den Lungenvenen oder in der Lunge selbst entstehen, scheint bisher nicht bekannt zu sein.


Hausaufgaben für die Forschungsgemeinde

Das erscheint mir eine erstaunliche und gefährliche Wissenslücke! Man muss doch solchen Erscheinungen auf den Grund gehen und die ursprünglichen Quellen dieser Fehlfunktionen ermitteln. Erst dann kann man doch eine effiziente Behandlung auswählen, die nicht erst an fernen Symptomen herumbastelt.

Hausaufgaben für die Forschung:
  1. Werden die Störsignale in der Lunge erzeugt und dann nur noch über die Lungenvenen zum Herz weitergeleitet?
  2. Oder entstehen die Störsignale irgendwo in den Lungenvenen und pflanzen sich von dort bis zum Herzen fort?
  3. Oder bilden sich die Störsignale direkt in der Umgebung der Einmündung der Lungenvenen in die Herzvorkammer?
Diese Fragen sollten sich doch lösen lassen, auch z. B. mit geringer Belastung der Versuchspersonen durch minimalinvasives Vorgehen.
Ich verstehe wirklich nicht, warum das noch nicht gemacht worden ist. (Wenn doch, belehre man mich bitte ganz schnell eines besseren.)

Wenn ich mir diesen ganzen Komplex betrachte und noch dazu beachte, dass Vorhofflimmern in den allermeisten Fällen erst in fortgeschrittenem Alter auftritt, dann neige ich hochspekulativ zu Alternative 3. Dazu kann ich mir vorstellen, dass es im Herz ja einige bis viele Zellen gibt, die die normalen Steuerimpulse erzeugen und weiterverarbeiten. Über die Jahre könnten sich solche Zellen auch in benachbartes Gewebe, hier eben die Endbereiche der Lungenvenen, ausbreiten und dort unerwünschte Impulse erzeugen.


Herkömmliche Behandlungsmethoden

Zur Behandlung gibt es einerseits Medikamente, die aber leider nur selten echte Wirkung entfalten. Dann gibt es die [WP Kardioversion], die laienhaft beschrieben dem Einsatz eines Defibrillatos gleicht. Auch die hat keine hundertprozentige Erfolgsquote.

Weiterhin gibt es mehrere Methoden der sogenannten Ablation, wobei man an der Kontaktstelle zwischen Lungenvenen und Herz, also am Eingang zum Herz-Vorhof, einige Zellen gezielt zerstört, um die Weiterleitung der Störimpulse zu unterbrechen. Dazu gibt es verschiedene Ansätze. Mir geht es vor allem um diese Methoden der Ablation. Da gibt es Katheter-Ablation mit Kryo-Verödung per Ballonkatheter, elektrischer Verödung, letztere neuerdings auch mit neuer Elektrodenform. Aber halt immer mit mehr oder weniger umfangreicher Zerstörung von Herzgewebe.

Wenn meine obige Vermutung stimmen sollte, dass die Störimpulse aus der engen Umgebung der Einmündung der Lungenvenen in die Herzvorkammer entstehen, dann wäre die Methode der elektrischen Verödung kleiner Bereiche vielleicht doch die sinnvollste Variante. Im Fernsehen wurde einmal so ein Eingriff live aus der Charité in Berlin übertragen. Dabei wurden unter ständiger EKG-Kontrolle die Zielpunkte für die Verödung ausgesucht. Aber es mussten eine ganze Menge einzelne Punkte im Gewebe verschmort werden.

Bei allen diesen Methoden kann es zu erfolgreicher Beendigung der Störungen kommen. Leider können diese danach aber auch irgendwann wiederkehren, vielleicht nach ein paar Monaten. Danach werden die Ablationen ebenfalls wiederholt, wieder verbunden mit weiteren Zerstörungen von Herzzellen, und das Ganze kann sich über die Jahre mehrfach wiederholen.

Patienten mit relativ leichten Symptomen, im Alltag ohne merkbare Probleme, schrecken vor solchen Ablationen aber bisher zurück: Das alles ist viel, viel zu destruktiv! Da werden jede Menge Zellen im Herzen zerstört, man bemüht sich allerdings neuerdings, möglichst gezielt nur bestimmte Zellen zu treffen. Trotzdem gruselt es einen regelrecht vor dieser Zerstörungswut (sorry) bei diesen Behandlungen.


Störimpuls-Blockade aus Sicht eines Elektronikers

Ich bin selbst kein Mediziner, sondern gelernter Physiker, Experimentalphysiker. Als solcher kommt man auch intensiv mit Elektronik in Berührung und schwingt viel den Lötkolben. Daneben habe ich auch privat an irgendwelchen Verstärkern und Radios herumgelötet.

Bei Verstärkern kann man sich durch achtlose Leiterführung Störsignale einfangen, oftmals Netzbrummen. Das sind genau solche Störsignale, wie sie beim Vorhofflimmern von den Lungenvenen ins Herz gelangen.

Was tut man als Elektroniker gegen solche Störimpulse? Ein Weg ist, an den richtigen Stellen Kondensatoren gegen [WP Masse (Elektronik)] einzubringen, die diese Störimpulse wegleiten, oder brutaler komplett kurzschließen, bevor sie zum Ausgang und zum Lautsprecher gelangen.

Und jetzt die Verbindung zum Vorhofflimmern:

Wieso macht man das beim Vorhofflimmern nicht genauso? Das wäre im besten Fall eine vollkommen zerstörungsfreie Behandlung! Diese bisherigen zerstörerischen Methoden sollten sich doch ersetzen lassen.

Mir schwebt vor, dass man ein elektrisch leitendes Bändchenmaterial nimmt, das schon eine spiralige Vorformung aufweist. Die Leitfähigkeit braucht nach meinem Bauchgefühl nicht besonders groß ausgelegt zu werden. Mit diesen Spiral-Enden wickelt man ein Bändchen in zwei bis vier Windungen lose um eine Lungenvene, kurz vor deren Eintritt in die Vorkammer. Das macht man dann genauso mit den anderen drei Lungenvenen. Das kann wahrscheinlich minimalinvasiv erfolgen, ist aber etwas kompliziert dadurch, dass das auf der Rückseite (bei liegendem Patienten also Unterseite) des Herzens geschieht.

Wie man nämlich an der Darstellung des Herzens von hinten im zweiten Bild oben erkennt, kommt man von außen gar nicht sehr dicht an die eigentliche Einmündung der Lungenvenen in die Vorkammer heran. Da ist noch einiges Muskelgewebe im Weg. Das wird auch ein Grund dafür sein, warum man bei den verschiedenen Ablationsmethoden immer von innen per Katheter an diese Einmündungsstelle heran gelangt.

Statt solcher Bändchen, die spiralig um die Venen gewickelt werden, könnte man auch an kammartige Strukturen denken, wie sie bei der Spiralbindung von Papier benutzt werden. Damit sollte sich die Installation dieser Bänder einfacher gestalten als mit durchgehenden Bändern. Das würde allerdings für eine minimalinvasive Operationstechnik eine zusätzliche Komplikation bedeuten.

Vor solchen Eingriffen hat man natürlich durch minimalinvasive Messungen ermittelt, welche Lungenvenen genau die Störenfriede sind und welche man unbehelligt lassen kann.

So, jetzt kommt das einzige Problem bei meiner Idee: Es gibt im menschlichen Körper (jedenfalls meines begrenzten Wissens nach) keinen allgemeinen "Massepunkt" oder eine Null-Elektrode, wo man die anderen Bändchenenden anschließen kann. Bietet sich hier der Herzbeutel vielleicht an oder sonst eine Struktur in der Nähe? Da müsste wohl noch etwas geforscht werden.

Jedenfalls verbindet man schließlich die anderen Bändchenenden untereinander und diese, falls ermittelt, mit einer geeigneten, zentralen Stelle, die als Masse-Anschluss dienen kann. Alles sollte minimalinvasiv machbar sein.

Solche Forschungen könnten ja evtl. auch mit Versuchstieren ausgeführt werden.


Also nochmal:

Es sollten bitte mehr Leute darüber nachdenken, wie man diese Zerstörungen am Herzen bei den bisherigen Ablationsmethoden vermeiden kann! Die erscheinen mir irgendwie mittelalterlich, so wie bei einem Barbier oder Bader, der bei Problemen immer gleich zur großen Säge greift und irgendwas amputiert. Nein danke.

Außerdem sollte doch mehr Forschung darüber stattfinden, wo und wie diese Störimpulse irgendwo in der Lunge oder den Lungenvenen entstehen. Dann könnte man das Übel vielleicht einmal dort an der eigentlichen Wurzel bekämpfen, bevor es auch nur in die Nähe des Herzens gelangt. Das Herz gilt es doch am konsequentesten zu schützen.


Wenn Sie mir bis hierher gefolgt sind: Vielen herzlichen Dank und viel Erfolg bei eventuellen Überlegungen in der Richtung!






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